Erinnerungen festzuhalten ist ihr sehr wichtig, denn oft sind sie das Einzige was ihr bleibt.
Ihre Wohnung ist vollgestopft mit Andenken an ihre Eltern - Parfüm, Schmuck, Fotografien.
In Kisten und Kästen, offen auf Tischen und Kommoden liegen Kleinigkeiten wie alte Wäscheklammern, im See gesammelte Steine, rostende Schlüssel deren Schloss nicht mehr auffindbar ist und alte Taschenuhren ihres Großvaters. Wo der Platz fehlt, werden Devotionalien an Kränze gebunden und an Wände gehangen, altes Besteck formt sie zu Wandhaken um.
Sie ist immer auf der Suche nach einem Weg den alten Erinnerungen eine ständige Präsenz schenken, damit nichts in Vergessenheit gerät oder im Keller verstauben muss.
Ihre bevorzugten Einrichtungsfarben sind grau und weiß, aber auch lila in verschiedenen Tönungen dürfen Einzug halten. Da sie sich nach einem ungeplanten Umzug in ihren vier Wänden nicht wohl fühlt, ist sie ständig am umbauen und neu erfinden. Neue Möbel haben endlich Einzug gefunden, aber die Kartons leider bisher nicht vollständig aus ihrem Wohnraum verbannen können.
Aber irgendwann, so hofft sie, wird sie in einer Wohnung leben können, die sie nicht als Abstellkammer und Endstelle ihrer Einrichtungsträume empfindet.
