Sonntag, 28. Oktober 2012

Schattenhain

Ich war ja nun letztes Wochenende im Wald und da durfte meine Kamera natürlich nicht fehlen. Hier die Ergebnisse...









Nun stellt sich vielleicht die Frage, warum solch "düstere Fotos" an einem so sonnigen Tag entstanden sind. Nun, das hat zweierlei Gründe. Ich blieb mit meiner Kamera oft mehrere Minuten hinter meinen Pilzsammelnden Begleitern zurück, oft bis es so still wurde, das ich nur noch rascheln und knacken vernehmen konnte. Noch dazu war es ab von den Wegen ehrlichgesagt gar nicht mehr so sonnig und zumindest mir kamen in diesem Wald nicht nur positive Gedanken. Was nun zusätzlich dazu beitrug die etwas schattigeren Bilder zu wählen, war die Reportage über den Aokigahara, den sogenannten Selbstmordwald Japans. Google sollte man nur bemühen, wenn man starke Nerven hat.
Inspiriert von den Fotos eines lieben Bekannten packte mich dann trotz des ganzen Stresses doch die Lust die Bilder zu verarbeiten. 
Der nächste Nturaufenthalt scheint ein verschneiter zu werden...schade um den wunderschönen Herbst!

Samstag, 27. Oktober 2012

Wochenabschied: Phönix

Und wieder etwas aus der Natur. Ich war diese Woche an einem freien Tag mit einem Freund spazieren. Im Park gibt es diese merkwürdigen Ahornbäume, die am Baum noch grüne und gelbe Blätter haben, die aber auf dem Boden plötzlich rote Farbe annehmen. Wir sammelten meine Mütze damit voll und zwischendrin lag dieses etwas verwachsene Blatt. Es erinnerte mich sofort an einen Phönix. Wie ich es pressen sollte ohne die Verwachsung platt zu drücken war mir erst ein Rätsel, aber dann hab ich es zwischen nebeneinandergelegte Bücher gelegt und so wurde es erhalten.
Das Buch auf dem es liegt, ist ein altes Medizinbuch, ein Kapitel über die Physiologie des Herzens und des Kreislaufs. Warum ich den Phönix mit dem Herzen verbinde? Vor Jahren, nach meiner ersten Beziehung, schrieb ich ein Gedicht über den Schmerz den ich empfand. Etwas, was ich meinem Exfreund sagen wollte...und nun, nach dem Ende meiner zweiten Beziehung fühle ich mich wieder so...und ich begreife, das in mir kein Phönix schlummert, der sich wieder erhebt....



Du sagst mir du erhebst dich wieder
wie der Phönix hin zum Licht,
blickst niemals mehr auf mich hernieder -
denn nur Asche, das bin ich

Deine Wunden gut verheilt,
nicht ein Tropfen Blut geflossen,
so auch keine Narbe bleibt -
hast keine Träne um mich vergossen

Langsam legen sich die Schatten
über meine Existenz,
vergisst du alles was wir hatten -
vergessen hast du mich schon längst

Seh dich glücklich und am Leben
irgendwo so weit entfernt,
kann keine Freude für dich hegen -
hab alles glückliche verlernt

Niemals werd ich wieder glühen,
bleib auf Ewig hier zurück,
darf ich nichts mehr für dich fühlen -
sterbe langsam, Stück um Stück



08.04.2005


...soviel zum bisher wohl persönlichsten Eintrag von mir...



Sonntag, 21. Oktober 2012

Wochenabschied: Trugbild

Heute war ich mit Freunden im Wald. Sie sammelten Pilze in ihre Körbe, ich auf meine Speicherkarte. Ich muss zugeben, das ich das erste Mal in meinem Leben einen echten Fliegenpilz gesehen habe. Diese Pilze üben auf mich eine große Faszination aus. Sie sind äußerlich schön, auffällig, leuchtend...und innerlich sind sie hässlich und giftig...Ich musste heute immer wieder darüber nachdenken, wie ähnlich dieser Pilz manchen Menschen ist. Ich falle immer wieder auf das herein, was nach Außen sichtbar gemacht wird, bis ich mich so sehr verbunden fühle, das mich das Gift, das diese Person Stück für Stück in mich injiziert langsam umbringt...
Als Nächstes möchte ich einen Korb voller Fliegenpilze sammeln...ich hab da so eine Fotoidee...


"Es ist gar nicht leicht, so schön zu sein, wie man aussieht." (Sharon Stone)

Sonntag, 14. Oktober 2012

Wochenabschied: Allheilmittel

Heute hätte ich es durch all den Stress der vergangenem Woche und dem der Kommenden beinahe vergessen. Eigentlich wollte ich etwas anderes, aber dies schien mir heute passender, als ich für ein anderes Fotoprojekt meinen Medikamentenschrank ausgeräumt habe.
Ich nehme schon sehr lange Medikamente gegen jedes Zipperlein und muss immer wieder feststellen, das die wenigstens tatsächlich eine Linderung der Symptome bewirken. Ich habe vor einiger Zeit gelernt, das viele dieser "Krankgefühle" nicht körperlicher Natur sind, sondern seelisch ausgelöst den Körper an den Rand seiner Funktionalität bringen. Es helfen die besten Pillen nicht, wenn in dir etwas krank ist, das nur durch Auseinandersetzung mit dir selbst zu heilen ist. Präperate können chemische Glücksgefühle auslösen, Illusionen schaffen, ablenken...aber ein gebrochenes Herz bleibt ein gebrochenes Herz, eine zertrampelte Seele bleibt eine zertrampelte Seele...


"Das Leben ist eine Krankheit, und der einzige Unterschied zwischen den Menschen besteht darin, daß sie sich in verschiedenen Phasen dieser Krankheit befinden." (George Bernard Shaw)

Sonntag, 7. Oktober 2012

Wochenabschied: In Bewegung starr gefangen

Wieder eine Woche vorbei. Ich war mit einer Freundin auf der Hobbymesse hier in Leipzig. Wir sind mit dem Zug dorthin gefahren. Irgendwie faszinieren mich diese ganzen Stahlkonstrukte und die Spiegelungen in den Scheiben und das Vorüberziehen der Landschaften. Der Versuch sie festzuhalten bringt scharfe und unscharfe Momente. Es ist ein wenig wie das Leben selbst...es rast an einem vorbei, man erlebt Dinge ganz bewusst, während andere nur vorbeirauschen und im Unterbewusstsein hängen bleiben. Man sitzt in einem Zug, der bewegt sich, während man selbst auf sienem Platz gefangen nur zusieht...
Irgendwie beschreibt das mein Leben ganz gut und wahrscheinlich ist es das, was mich an diesen Orten so vertraut fühlen lässt...



"Die Vergangenheit entflieht nicht, sie bleibt und verharrt bewegungslos."