Samstag, 27. Oktober 2012

Wochenabschied: Phönix

Und wieder etwas aus der Natur. Ich war diese Woche an einem freien Tag mit einem Freund spazieren. Im Park gibt es diese merkwürdigen Ahornbäume, die am Baum noch grüne und gelbe Blätter haben, die aber auf dem Boden plötzlich rote Farbe annehmen. Wir sammelten meine Mütze damit voll und zwischendrin lag dieses etwas verwachsene Blatt. Es erinnerte mich sofort an einen Phönix. Wie ich es pressen sollte ohne die Verwachsung platt zu drücken war mir erst ein Rätsel, aber dann hab ich es zwischen nebeneinandergelegte Bücher gelegt und so wurde es erhalten.
Das Buch auf dem es liegt, ist ein altes Medizinbuch, ein Kapitel über die Physiologie des Herzens und des Kreislaufs. Warum ich den Phönix mit dem Herzen verbinde? Vor Jahren, nach meiner ersten Beziehung, schrieb ich ein Gedicht über den Schmerz den ich empfand. Etwas, was ich meinem Exfreund sagen wollte...und nun, nach dem Ende meiner zweiten Beziehung fühle ich mich wieder so...und ich begreife, das in mir kein Phönix schlummert, der sich wieder erhebt....



Du sagst mir du erhebst dich wieder
wie der Phönix hin zum Licht,
blickst niemals mehr auf mich hernieder -
denn nur Asche, das bin ich

Deine Wunden gut verheilt,
nicht ein Tropfen Blut geflossen,
so auch keine Narbe bleibt -
hast keine Träne um mich vergossen

Langsam legen sich die Schatten
über meine Existenz,
vergisst du alles was wir hatten -
vergessen hast du mich schon längst

Seh dich glücklich und am Leben
irgendwo so weit entfernt,
kann keine Freude für dich hegen -
hab alles glückliche verlernt

Niemals werd ich wieder glühen,
bleib auf Ewig hier zurück,
darf ich nichts mehr für dich fühlen -
sterbe langsam, Stück um Stück



08.04.2005


...soviel zum bisher wohl persönlichsten Eintrag von mir...



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen