Donnerstag, 14. März 2013

Steampunk-Werkstatt

Die Arbeiten am Kostüm laufen und laufen. Ich versuche im Moment abends nach zehn Stunden Arbeit noch irgendwie weiterzubasteln, denn bis es fertig sein muss, sind es nur noch 38 Stunden...und davon nochmal 10 Stunden weg für den Arbeitstag morgen und schlafen muss ich auch noch...also sind es noch...vielleicht 8 Stunden mit viel Tee und Motivationsschub...
Jetzt habe ich endlich eine passende Strumpfhose für meine Käseweißen Beine gefunden und ein Rock zum umnähen ist auch endlich angekommen, nachdem ich bei einem Shop (extra für Steampunk-Kleidung) immer wieder daneben gegriffen habe...sehr ärgerlich! Ich warte immernoch auf die Hälfte meiner Bestellung, die kommt definitiv nicht mehr pünktlich...
Wenn die Buchmesse dann vorbei ist, werde ich die restlichen Kostümteile hier einstellen und wie sie entstanden sind festhalten...natürlich die Fertigstellung von "Charlotte" und der Tasche, aber auch meinen Haarschmuck und die Kleidung, sowie den ganzen glitzernden Tant den ich tragen werde...und vielleicht auch mal ein Foto von mir in dem Outfit.
Bis dahin...ran an Nadel, Faden und Klebepistole!

Samstag, 23. Februar 2013

Irrlichtkompass - verbunden

Da ist er nun fertig - mein Kompass. Nach langem Experimentieren hat nun alles zusammengefunden. Nun lasse ich die Entstehung nochmal Revue passieren. Ich habe zunächst aus Kunstleder zwei Schichten für das Korsettarmenad ausgeschnitten und mit dünnerem Goldfaden zusammengenäht. Dadurch wurde eine dickere Goldkordel gezogen, damit der Rand etwas schöner aussieht (auch wenn es auf der Haut furchtbar juckt *lach*). Die Kompassrose wurde mit Leder und tonnenweise Heißkleber an den gedrehten Drähten befestigt. 

Diese und die Platte wurden dann mit Musterbeutelklammern durch die erste Kunstlederschicht befestigt. Danach konnte ich die Ränder des Korsettarmenades mit braunem Zwirn säumen. Mein Bruder fand dann noch eine Lochzange und so eine Nietzange wieder, inklusive Nieten bzw Ösen. Diese wurden in Messing dann an den Korsettseiten angebracht, sodass ich nun das Band durchziehen konnte, ohne das die beiden Kunstlederschichten all zu sehr verrutschen.


Passen tut er wirklich gut. Wie ich bereits schrieb, juckt die Goldkordel doch ziemlich auf der Haut und ich sollte aufpassen, wie fest ich dieses Armkorsett schnüre. Es soll ja aber auch kein Stück sein, das ich täglich trage und wir wissen alle: Wer schön sein will muss leiden.

Leider habe ich furchtbare Probleme mit der Kleiderlieferung. Ich weiß nicht warum man in einem Shop Maße für Korsetts angibt, die dann trotz Ausmessen noch zwei Nummern zu klein sind. Nun dauert es mit der Lieferung der neuen Größen wohl noch bis zu zwei Monaten, allerdings brauche ich es in nichtmal einem Monat schon....da hilft nur weiter hoffen und viel Glück haben...

Sonntag, 10. Februar 2013

Es gibt Tage, da kommen alle Erinnerungen zurück.
Über ein halbes Jahr ist es her, seitdem habe ich alle Orte gemieden, alle Tätigkeiten fallen gelassen und jeden Gedanken zu ersticken versucht, der mich auch nur im entferntesten an dich erinnert hat.
Jede Nacht habe ich mich in den Schlaf geweint, Schlaf der mit Alpträumen kam, Schlaf der mit schönen Träumen kam, Erinnerungen, die sich beim Aufwachen als nicht real entpuppten und den Tag mit Tränen beginnen ließen.
Tage, stumpf dahergelebt und in Arbeit geflüchtet, Medien konsumiert, Streit und Stress herausgefordert um Ablenkung zu schaffen.
Und dennoch, jede Sekunde Stille zwischen all den Versuchen nicht zu denken, nicht zu fühlen, waren gefüllt mit dem inneren Schrei nach dir. Nach einem "Warum?". Ohne Antwort. 
Nichts.
Wochenlang.
Monatelang.
Eine gefühlte Ewigkeit.



Und heute habe ich das Gefühl, das ich im Kreis gelaufen bin. Wieso bin ich wieder hier? 
An deinem Tag. 
Warum sitze ich hier, mit kalten zitternden Händen, hin und her gerissen zwischen Gefühl und Verstand.
Weil ich dich nicht ersetzen konnte. 
Du lebst da draußen ohne mich, ich hier drinnen noch immer mit dir. Mit dem, was du übrig gelassen hast, mit dem, was ich krampfhaft an meine Brust presse, in der mein Herz rast...
Und es ist egal, wohin ich gelaufen bin, heute kommen alle Erinnerungen zurück...

Samstag, 9. Februar 2013

Steampunktasche

Da bin ich wieder. Lange gab es hier nichts Neues, da ich seit einiger Zeit nun doppelte Wellensittichmama und die meiste Zeit nach der Arbeit mit den Federpopos beschäftigt bin.
Nichts desto trotz muss ich weiter am Kostüm basteln, der Tragetermin rückt unaufhörlich näher und meine Ideen werden immer mehr und mehr...

Heute nun zur Tasche. Ich mag meinen Kleinkram nicht gern in meiner normalen Tasche herumschlappen, also musste was passend zum Kostüm her. Jana war so lieb mir mit der Nähmaschine die Grundform zu nähen. Ich habe dann nur noch mit Hand die Kanten gesäumt und weil das Kunstleder etwas zu weich war Drähte eingezogen, damit die Tasche nicht so in sich zusammenfällt. Die Lasche habe ich in Zahnradform geschnitten und dann mit einem Goldfaden umstickt.
Unten kamen dann mit Musterbeutelklammern noch zwei Zahnräder dran, daran will ich auch irgendwie eine Art Verschluss basteln. In die Lasche will ich noch Löcher machen, die vom Hintergrund mit einem anderen Leder oder vielleicht sogar etwas Metallischem verkleidet werden sollen. Zum Schluss werde ich noch statt einem Henkel zwei Schlaufen anbringen, die auf den Gürtel gezogen werden. Dafür muss aber erst der Rest des Outfits stehen, damit ich dann den Gürtel wählen und die Schlaufen entsprechend anbringen kann.

Mein Korsett und das Oberteil liegen noch bei der Post, der Rock ist noch nicht bestellt und gestern habe ich - Fasching sei Dank - noch ein super günstiges Piratenfernrohr erstanden. Das werd ich mit Leder und Farbe noch umarbeiten. Fehlt noch der Kopfschmuck, dafür hab ich auch schon eine Idee. Haarreifen hab ich auch erbeutet, drei für zwei, da kam ich gerade richtig!
Die Zeit rennt und ich hab das Gefühl ich werd nie fertig...oder bastle die Nächte durch, so wie das scheinbar (hab ich mir sagen lassen) bei Cosplayern normal ist...
So...ich geh weiter werkeln...

Samstag, 12. Januar 2013

Irrlichtkompass

Hier kommt nun nach langer Zeit wieder ein Eintrag von mir. Ich hab die letzten Tage immer wieder mal an meinem Kompass gebastelt. Naja, eigentlich war es mehr ein Experimentieren und Fluchen und Verwerfen.

Der Kompass an sich war noch relativ einfach. Die Kompassrose hab ich mir zunächst aus dem Internet gesucht und meinen Vorstellungen entsprechend im Grafikprogramm bearbeitet. Für das Kompassglas hatte ich mehrere Ideen, aber da meine Arme recht dünn sind und sich kaum etwas passendes finden ließ, entschied ich mich für eine kleine Acrylglaskugel. Davon nutzte ich die Hälfte, die beim Zusammenstecken die "Rinne" innen hat, um dort später die Kompassrose hineinzudrücken. Danach hab ich diverse Uhren auseinandergenommen um festzustellen, das keiner der Zeiger wirklich passt, also hab ich im Kreativladen ein Paar gekauft und sie mit goldener Acrylfarbe eingefärbt. Selbiges gilt für den Rand der Acrylglaskugel und die Musterbeutelklammer, welche den Zeiger hält. Natürlich ist er somit nicht funktionsfähig, aber das war auch nicht mein Anspruch. Wenn ich mal etwas mehr Zeit haben sollte, versuch ich mich mal an einem Funktionsfähigem.

Die Schiene auf welcher ich den Kompass anbringen möchte ist aus Messing. Der Vater einer lieben Freundin hat es mir zugeschnitten, vier Löcher gebohrt und gebogen. Dann ging das Gefriemel los. Mehrere Male bog ich Kupferdraht zurecht, aber nichts hielt. Problem war, dass das Ganze Gebilde relativ klein ist und die kurzen Drahtstücke nicht gut hielten. Es wäre mir so unmöglich gewesen den Kompass anzubringen. Irgendwann kam mir die zündende Idee von zwei langen Drahtstücken die verbunden werden können.

Als Nächstes werd ich versuchen den Kompass mit Hilfe von Heißkleber und  einem Stück Leder zu befestigen. Zur Stabilisierung dient der rote Draht, damit die Enden nachher wieder in die Löcher passen. Als nächstes wird dann die Armstulpe genäht. Es soll eine Art Unterarmkorsett aus Leder werden, auf welcher die Schiene mit dem Kompass befestigt wird.

Falls meine Mandeln im Hals noch dicker werden und ich einer Krankschreibung nicht mehr davonlaufen kann, hab ich wohl genug Zeit mich dem zu widmen.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Charlotte - rostend

Hier nun der zweite Eintrag zur Entstehung von Charlotte. Mit dem Rost hatte ich so meine Probleme. Ich habe mir mehrere Tutorials angesehen, dennoch war es schwierig den richtigen Farbton zu mischen. Ich hab es mit Acrylfarben aus 75ml Tuben versucht, die ich vor Jahren gekauft hatte. Auf einem Stück Pappe hab ich zunächst das Kupfer grundiert, dann die feine Strukturpaste mit dem Spachtel aufgetragen und als das trocken war mit den Acrylfarben bearbeitet. Mir fiel auf, das der richtige Farbton mit der Mischung aus vorgefertigtem Braun und Rot nicht klappt. Ich hab dann braun und orange selbst gemischt und das wiederum zu rotbraun vermischt.

Auf der Waffe dann eben das gleiche Prozedere - Strukturpaste auftragen und warten bis das ganze trocken ist. Dann habe ich in mehreren Schichten den selbstgemischen Braunton aufgetragen. Jede Schicht musste einzeln trocknen, ich weiß nicht so richtig woran es lag, das ein neuer Auftrag immer wieder den darunter wegwischte. Ich hab das erste Mal mit Strukturpaste gearbeitet, vielleicht ist es nicht gut wenn man Wasser dazu benutzt. Nachdem alles trocken war, habe ich mit ein wenig Kupferfarbe über die Strucktur gestrichen, damit der Metall-Effekt erhalten bleibt und deutlicher wird das es Rost ist.


In den ganzen Tutorials sah es wirklich einfach aus, aber ich bin ein wenig daran verzweifelt. So im Tageslicht betrachtet hätte vielleicht noch ein wenig mehr Rot in die Braunmischung gekonnt, aber die Struktur an sich ist, glaube ich, gut geraten. Ich werd nur nicht wieder vorgefertigte Farbtöne verwenden, die lassen sich nicht gut weitermischen...

Als Nächstes warten der Wassertank auf mich und das ganze Gebammel was an Charlotte einen Platz finden soll. Zahnräder, Knöpfe, Schrauben, Uhren....und natürlich ihr Name. Tüfteln ist angesagt...

Samstag, 15. Dezember 2012

Charlotte - von den Anfängen

Vor einiger Zeit entdeckte ich eher zufällig die Stilrichtung des Steampunk - und sofort entdeckte ich diesen Stil für mich. Ich wühlte mich durchs Internet, belas mich, schmiedete Pläne für ein Fotoshooting, welches dann so leider nicht umgesetzt wurde, bis ich mich nun nach vielen Ermutigungen einer Freundin (und der Zusicherung ihrer Begleitung) selbst an das Werkeln eines Kostümes begab.
Was genau es werden sollte war mir zu Beginn noch nicht ganz klar, ich wollte zuviel auf einmal, wie das bei mir so ist. Irgendwann war es dann klar: Luftschiffpiratin, am besten eine Navigatorin - weil ich im realen Leben so gar keinen Orientierungssinn habe und man beim Erschaffen einer zweiten Identität alles haben darf was man sonst so gar nicht hat ...Keine Angst vor Höhe gehört da offensichtlich auch dazu.

Was muss her? Eine Waffe, ein Kompass, ein Fernrohr...ach Taschen und...und...

Gut, ich kann mich schlecht nur an einer Sache aufhalten, also arbeite ich gleich an allem irgendwie. Mit Jana kaufte ich Kunstleder, steckte damit erstmal eine Tasche und gab diese in Jana´s fähige Nähmaschinenbedienenden Hände. Dort liegt sie nun erstmal. Für den Kompass wurden auch Vorbereitungen getroffen, Skizzen gefertigt...später...die Waffe, ja die geht schnell, dachte ich...

Für 3 Euro erstand ich ein furchtbar chemisch riechendes Plasteding in einem Billigladen, welches ich erstmal aufschraubte um einzelne unbrauchbare (und unschöne) Teile zu entfernen. Die Oberfläche fiel dem Sandpapier zum Opfer. Leider hatte ich nur sehr grobes, was man im Endergebnis auch sehen kann. Die Nähte die ich entfernen wollte verschwanden auch nicht. Der Plastikstaub war irgendwie auch furchtbar klebrig, sodass ich die Waffe zwei Mal mit Wasser und Seife abspülen musste. Mit soetwas sollte wirklich kein Kind spielen...
 Die nächsten Schritte hatte ich mir definitiv einfacher vorgestellt. Bissel grundieren, Metallfarbe drauf, Rost dran - fertig. Allein das Grundieren mit schwarzer Acrylfarbe erwies sich als mehrschichtiger Arbeitsweg. An einigen Stellen blätterte die Farbe immer wieder ab und als ich dann später noch die Goldfarbe auftrug, löste sich immer mehr davon. Eigentlich hatte ich begonnen mit der Goldfarbe akkurat nur die Stellen zu bemalen die ich golden haben wollte, aber durch die ganzen Probleme mit der Haltbarkeit wurde es dann doch eher wüst...
Ich ließ das Ganze mehrere Wochen liegen, da ich durch Mangel an Tageslicht (im dunkeln zur Arbeit, im dunkeln Heim) die Farben nicht so gut sehen konnte. Der Kupferton kam dann an einem freien Tag hinzu. Da ließ sich die Farbe dann sogar ohne weiteres Abblättern auftragen.
Das trocknete wieder ein paar Tage vor sich hin, bis ich dann mit Brauntönen für etwas Schatten und "Schmutz" sorgte. Sowohl das Gold als auch das Kupfer habe ich mit etwas brauner Acrylfarbe vermischt, um einen etwas gealterten Farbton zu erhalten.


Heute versuchte ich dann Rost zu produzieren. Die weißen Stellen auf dem letzten Foto bestehen aus feiner Struckturpaste, welche ich mit einem Spachtel auf die Waffe gekratzt habe. Wie ich dann letztendlich "Rost" gezaubert hab, erzähle ich dann im nächsten Beitrag...